Auf Webseiten von deutschen Sterndeutern muß Albert Einstein als Kronzeuge für ihre absurde Scheinwissenschaft herhalten. Er wird mit den folgenden Worten zitiert:

Die Astrologie ist eine Wissenschaft für sich; aber eine wegweisende. Ich habe viel aus ihr gelernt und vielen Nutzen aus ihr ziehen können. Die physikalischen Erkenntnisse unterstreichen die Macht der Sterne über irdisches Geschick. Die Astrologie aber unterstreicht in gewissem Sinne wiederum die physikalischen Erkenntnisse. Deshalb ist sie eine Art Lebenselixier für die Gesellschaft “

Im Sceptical Inquirer wurde die Zuschreibung des Zitats vor einem Jahr von Denis Hamel richtigestellt:

Einstein hat also nie behauptet, dass Astrologie eine “Wissenschaft” sei. Dieses Zitat wurde ihm vermutlich erstmals in “Huters Astrologischer Kalender” von 1960 zugeschrieben. Einstein selbst war aber tatsächlich eher der Ansicht, dass die Astrologie der “innere Feind” Johannes Keplers gewesen sei:

“The reader should note [Kepler’s] remarks on astrology. They show that the inner enemy, conquered and rendered innocuous, was not yet completely dead.”

schrieb er in einem Vorwort zu einer Biographie Keplers von Carola Baumgardt. Dies sind seine einzigen nachprüfbaren Worte, die er je über die Astrologie verloren hat.

Aber nichtsdestotrotz gibt es in den USA ein College an dem ein “Bachelor of Arts: Astrological Studies” und ein “Master of Arts in: Eastern and Western Traditions The History, Philosophy and Transmission of Astrology” erworben werden kann. Und ausgemusterte Schauspielerinnen können an der Pariser Sorbonne mit einer “Kritischen Studie zur Astrologie und ihrer Ambivalenz Faszination/Ablehnung in den postmodernen Gesellschaften” promovieren.

In einer Welt, in der die buchstäbliche “Himmelfahrt” eines menschlichen Körpers, die Jungfrauengeburt und symbolischer Kannibalismus an einer Universität gelehrt werden, ist offenbar alles möglich, wenn es denkbar ist.

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