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… oder ist einfach ein bißchen überarbeitet. Jedenfalls hat er es geschafft, nachweislich falsch zu zitieren – und das auch noch in einem Vortrag, in dem er Debattengegner des fehlerhaften Zitats beschuldigt. Auf der diesjährigen “American Atheist Conference” zitierte er scheinbar eine Kolumnistin des britischen Spectator, Melanie Phillips:

Tatsächlich aber zitierte er den “Christian-Today”-Blogger Bill Muehlenberg, der am 3. November 2008 schrieb:

“Arch-atheist Richard Dawkins is an evolutionist. But many are now asking whether the dyed-in-the-wool critic of religion may be, well, evolving in his views about God. You see, in a recent debate with theist and Christian John Lennox, he let slip what many would regard as a major blooper: he actually admitted that there might be a case for theism of sorts.”

Muehlenberg hatte in seinem Kommentar auch Melanie Phillips Beitrag zur Dawkins-Lennox-Debate zitiert, aber eben nur Teile davon. Dawkins verwechselte offenbar Zitat und Originalkommentar.

Dawkins schrieb alle Äußerungen aber in seinem Vortrag der Kolumnistin Phillips zu und würzte die Zitate mit der Bemerkung, Phillips sei die “unangenehmste Journalistin des gesamten britischen Journalismus”.

Diesem Ruf wird sie nun gerecht, indem sie Dawkins der infamen Lüge bezichtigt. In ihrer Kolumne mit dem Titel: “The Truth Delusion of Richard Dawkins” schreibt sie:

“Unfortunately, he fell flat on his face. From this attempt to tarnish his opponents with the charge of dishonesty, we learn instead that for Richard Dawkins truth is a delusion. Who other than the similarly deluded can ever take him seriously again?”

Nachtrag – Richard Dawkins hat sich inzwischen für seinen Fehler entschuldigt:

“In my Atlanta talk, I briefly quoted the journalist Melanie Phillips, as a possible source of John Lennox’s ‘stunning revelation’. Unfortunately, I also attributed another, similar quotation to her, which was in fact from another blogger who had referred to her. This was inexplicably slipshod on my part. I apologise, and have asked Josh to remove the brief section of my talk where I spoke about Melanie Phillips.”

Große – manchmal recht gewaltsam ausgetragene – Diskussionen gibt es seit Jahrtausenden um die Frage, wodurch sich ein echter Christ in der Nachfolge Jesu auszeichnete. Dabei ist diese Frage ganz leicht zu beantworten. Jesus selbst hat unbestreitbare Zeichen für den “wahren Glauben” benannt.

Im Markusevangelium Kapitel 16 Vers 15 bis 17 steht:

“Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden. Schlangen vertreiben; und so sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden.”

Ich denke, mit einem “Christen-Test”, der vor allem etwas Tödliches trinken beinhaltet, wäre jeder Steit um den “wahren Glauben” schnellstens gelöst:

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Brüno

Mai 1st, 2009

Jakob und sein Arsch

Mai 1st, 2009

Heute Morgen klingelte es an meiner Türe. Als ich öffnete, stand ein gepflegtes, betont anständig marineblau gekleidetes Paar vor mir. Der Mann sprach zuerst:

«Hallo! Ich bin Paul und das ist Maria.»

Maria: «Hallo! Wir sind hier, um Dich einzuladen, zusammen mit uns Jakobs Arsch zu küssen.»

Ich: «Wie bitte?! Wovon sprecht Ihr? Wer ist Jakob und wozu sollte ich seinen Arsch küssen wollen?»

Paul: «Hast Du noch nie etwas von Jakob gehört? Wenn Du Jakobs Arsch küsst, gibt er Dir eine Million Euro; und wenn nicht, wirst Du windelweich geprügelt!»

Ich: «Was? Ist das eine Verarschung? Wo ist die versteckte Kamera?»

Paul: «Jakob ist ein milliardenschwerer Menschenfreund. Er hat diese Stadt aufgebaut. Er besitzt diese Stadt. Er kann tun und lassen, was immer er will, und er will Dir eine Million Euro geben. Das kann er aber nur, wenn Du seinen Arsch küsst.»

Ich: «Aber das macht doch keinen Sinn! Warum…» Maria: «Wer bist Du, dass Du es wagst, Jakobs Geschenk in Frage zu stellen? Willst Du etwa keine Million? Ist eine Million nicht ein kleiner Kuss auf den Arsch wert?»

Ich: «Doch schon, vielleicht ist es das wert, aber…»

Paul: «Dann komm mit uns und küss Jakobs Arsch. Es kostet Dich nichts. Du wirst sehen, es gefällt Dir!»

Ich: «Küsst Ihr Jakobs Arsch häufig?»

Maria: «Oh ja, die ganze Zeit!»

Ich: «Und hast Du die Million?»

Paul: «Nun, Du bekommst das Geld erst, wenn Du die Stadt verlässt!»

Ich: «Und warum verlässt Ihr die Stadt nicht jetzt sofort?»

Maria: «Das geht nicht. Man darf die Stadt erst verlassen, wenn Jakob es einem erlaubt, sonst bekommt man kein Geld und wird windelweich geprügelt.»

Ich: «Kennst Du irgend jemanden, der Jakobs Arsch geküsst hatte und die Million bekam?»

Paul: «Meine Mutter hat jahrelang Jakobs Arsch geküsst. Letztes Jahr verliess sie die Stadt, und ich bin sicher, sie hat das Geld.»

Ich: «Hast Du seither nicht mit ihr gesprochen?»

Paul: «Natürlich nicht, Jakob erlaubt das nicht!»

Ich: «Aber weshalb denkst Du, sie habe das Geld bekommen, wenn Du nicht mit ihr gesprochen hast?»

Maria: «Nun, er gibt Dir manchmal schon etwas, bevor Du die Stadt verlässt. Vielleicht bekommst Du eine Lohnerhöhung, oder Du gewinnst etwas im Lotto, manchmal findest Du einfach einen zwanzig Euroschein auf der Strasse.»

Ich: «Was hat das mit Jakob zu tun?»

Paul: «Jakob weiss Mittel und Wege.»

Ich: «Mich dünkt das Ganze doch etwas bizarr.»

Paul: «Aber eine Million Euro! Kannst Du die wirklich ausschlagen? Und vergiss nicht, wenn Du nicht Jakobs Arsch küsst, prügelt er Dich windelweich.»

Ich: «Wenn ich mit Jakob sprechen könnte, vielleicht kann er mir das genauer erklären…»

Maria: «Niemand sieht Jakob, niemand spricht mit Jakob.»

Ich: «Und wie küsst Ihr dann seinen Arsch?»

Paul: «Manchmal blasen wir einen Kuss in die Luft und denken an Jakobs Arsch. Manchmal küssen wir Karls Arsch und er reicht den Kuss weiter.»

Ich: «Wer ist Karl?»

Maria: «Ein Freund von uns. Er brachte uns alles bei über das Küssen von Jakobs Arsch. Alles was wir tun mussten, war ihn ein paar Mal zum Essen auszuführen.»

Ich: «Und Ihr habt ihm einfach geglaubt, als er von Euch verlangt hat, seinen Arsch zu küssen, und dass Jakob Euch belohnen würde?»

Paul: «Natürlich nicht! Karl hat einen Brief, der ihm Jakob vor Jahren geschickt hat, und der alles erklärt. Hier ist eine Kopie für Dich, sieh selbst.»

Paul streckte mir die Fotokopie einer Handgeschriebenen Notiz entgegen. Im Briefkopf stand «Aus Karls Büro». Sie listete zwölf Punkte auf:


Aus Karls Büro
1. Küss Jakobs Arsch, und er gibt Dir eine Million Euro wenn Du die Stadt verlässt.
2. Sei behutsam im Umgang mit Alkohol.
3. Prügle diejenigen windelweich, die anders sind.
4. Ernähre Dich gesund.
5. Jakob hat diese Liste persönlich diktiert.
6. Sei nett zu Deinen Feinden.
7. Der Mond besteht aus grünem Käse.
8. Jakob hat immer recht.
9. Wasch Deine Hände nachdem Du auf dem WC warst.
10. Trink nicht.
11. Iss Wienerwürstchen auf Hotdog Brötchen, ohne Gewürze.
12. Küss Jakobs Arsch sonst prügelt er Dich windelweich.

Ich: «Das ist Karls Briefpapier.»

Maria: «Jakob hat kein Papier.»

Ich: «Ich habe den Verdacht, dass eine Überprüfung der Handschrift ergeben würde, dass Karl diesen Brief geschrieben hat.»

Paul: «Natürlich, Jakob hat ihn diktiert.»

Ich: «Ich dachte Du hättest gesagt, niemand sähe Jakob.»

Maria: «Heute nicht mehr, vor Jahren sprach Jakob aber mit einigen Leuten.»

Ich: «Ihr habt doch gesagt, Jakob sei ein Menschenfreund. Was für ein Menschenfreund prügelt diejenigen windelweich, die anders sind?»

Paul: «Vergiss nicht Punkt 6. Nur ein Menschenfreund ist Nett zu seinen Feinden.»

Maria: «Es ist das, was Jakob verlangt und Jakob hat immer recht!»

Ich: «Wie soll ich das verstehen?»

Maria: «Punkt 8 sagt ‘Jakob hat immer recht’. Das genügt mir!»

Ich: «Vielleicht hat auch Euer Freund Karl einfach alles nur erfunden.»

Paul: «Unmöglich! Punkt 5 sagt ‘Jakob hat diese Liste persönlich diktiert’. Ausserdem sagt Punkt 2 ‘Sei behutsam im Umgang mit Alkohol’, Punkt 4 sagt ‘Ernähre Dich gesund’, und Punkt 9 sagt ‘Wasch Deine Hände nachdem Du auf dem WC warst’. Jeder weiss, dass das stimmt, also muss auch der Rest richtig sein.»

Ich: «Aber 10 sagt ‘Trink nicht’, was nicht zu Punkt 2 passt, ausserdem sagt Punkt 7 ‘Der Mond besteht aus grünem Käse’, was schlicht und einfach völlig falsch ist.»

Paul: «Es gibt keinen Widerspruch zwischen 10 und 2, 10 erklärt 2. Und was Punkt 7 betrifft, so warst Du noch nie auf dem Mond und kannst es daher gar nicht wissen.»

Ich: «Die Wissenschaft hat wohl ziemlich klar bewiesen, dass der Mond aus Gestein besteht…»

Maria: «Aber die Wissenschafter wissen nicht, ob der Mond von der Erde oder aus dem Weltraum kommt, also könnte er geradesogut aus grünem Käse sein.»

Ich: «Ich bin zwar kein Experte, aber ich glaube, die Theorie dass der Mond von der Erde kommt, wurde wieder fallengelassen. Abgesehen davon, nur weil man nicht weiss, woher der Mond kommt, ist er noch lange nicht aus Käse.»

Paul: «Aha! Du hast gerade zugegeben, dass sich Wissenschafter irren, wir aber wissen, dass Jakob sich nie irrt!»

Ich: «Wissen wir das?»

Maria: «Natürlich wissen wir das, Punkt 8 sagt das eindeutig!»

Ich: «Du sagst, Jakob hat immer recht, weil es auf der Liste steht, und die Liste hat recht, weil Jakob sie diktiert hat, und wir wissen, dass Jakob sie diktiert hat, weil es auf der Liste steht. Das ist zirkuläre Logik, das dreht sich im Kreis. Genausogut könnte man sagen: ‘Jakob hat recht, weil er sagt, dass er recht hat’.»

Paul: «Jetzt verstehst Du es! Es ist so wunderbar zu sehen, wie jemand Jakobs Art des Denkens begreift!»

Ich: «Aber… äh, na ja. Was ist mit den Wienerwürstchen los?»

Maria errötet, Paul sagt: «Wienerwürstchen auf Brötchen und ohne Gewürze. Das ist Jakobs Gebot. Alles andere ist falsch.»

Ich: «Was ist, wenn ich kein Brötchen habe?»

Paul: «Kein Brötchen, keine Wienerwürstchen. Ein Würstchen ohne Brötchen ist falsch.»

Ich: «Kein Senf? Kein Ketchup?»

Maria zuckt zusammen, Paul erbleicht und schreit: «Es gibt keinen Grund zu lästern! Jede Art von Gewürz ist falsch!»

Ich: «Ein hübscher Haufen Sauerkraut mit Wienerwürstchen oben drauf käme also nicht in Frage?»

Maria steckt sich die Finger in die Ohren: «Das muss ich mir nicht anhören! La la la la la la la la…»

Paul: «Das geht zu weit! Nur ein böser Dämon würde so etwas essen!»

Ich: «Es schmeckt gut, ich esse das oft!»

Maria bricht zusammen. Paul fängt sie auf: «Wenn ich gewusst hätte, dass Du einer von denen bist, hätte ich nicht meine Zeit mit Dir verschwendet! Wenn Jakob dich windelweich prügelt, werde ich dabei sein, mein Geld zählen und mir ins Fäustchen lachen, Du brotloser Sauerkrautfresser Du!»

Mit diesen Worten zog Paul Maria in das wartende Auto und brauste mit heulendem Motor und quietschenden Reifen davon.

(Übersetzt aus dem Englischen, Originalautor: Jim Huber) via buskampagne