Das deutsche atheistische Schisma
Mai 8th, 2009
Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, die Atheisten in Deutschland sind ab sofort gespalten. Falken und Tauben, das ist die Charakterisierung amerikanischer Politik, die Kriegsbefürworter gegen Kriegsgegner stellt.
Falken und Tauben gibt es nun auch offiziell in Deutschlands Atheistenszene. Und beide wollen nichts mehr miteinander zu tun haben.
Am 6. Mai hat der stellvertretende Bundesvorsitzende des Humanistischen Verbandes und Präsident der Humanistischen Akademie, Frieder Otto Wolf, ein Manifest veröffentlicht, in dem er die Neuen Atheisten als Rechtsradikale und „Spaßguerilla“ anprangert und den Humanistischen Verband an die Seite der Kirchen stellt.
Denn der säkulare „Humanismus“ ist nichts anderes als eine Ersatzreligion, die „ mit den Menschen fühlt, sie erfasst und wärmt“.
Dagegen will der Neue Atheismus keine neue Religion aufmachen, er will über die alten aufklären, sie schonungslos kritisieren und den Menschen ansonsten selbst überlassen, was sie glauben und was nicht.
Religionsgemeinschaften, wie die Humanisten, die gemocht werden wollen, müssen Allianzen und Kooperationen suchen, müssen Bündnisse schmieden und Koalitionen eingehen, müssen Zugeständnisse machen und Kreide fressen, die offene Konfrontation meiden und sie müssen sich abgrenzen – abgrenzen gegen die, die nicht mehr bereit sind, Kompromisse einzugehen und den Fehdehandschuh der religiösen Rechten dankbar aufgenommen haben.
In Fragen des individuellen Rechts auf körperliche und seelische Unversehrtheit gibt es keine Kompromisse. Religionen töten. Das muss klar und deutlich gesagt werden.
Stattdessen schreibt Frieder Otto Wolf vollmundig von „Säkularismus und Bündnispolitik“, träumt von „Ethik plus Religion“, wettert gegen Laizismusinitiativen im Angesicht schrecklicher Weltkrisen und verortet die christlich-rechtsradikale Islamophobie in der konsequent säkularen Szene.
Und hier bläst der stellvertretende Präsident des HVD in das Horn der Kirchen, hatte doch erst vor wenigen Wochen ein einschlägig bekannter deutscher Bischof behauptet, der Atheismus sei verantwortlich für die schrecklichen Gewalttaten der letzten hundert Jahre und zwar von Rechts und von Links.
Atheisten sind für gar nichts verantwortlich. Atheisten sind Atheisten sind Atheisten. Das ist man nicht, weil man etwas erreichen will. Atheismus ist – im Gegensatz zum Humanismus – keine utopische Ideologie, sondern lediglich eine Zustandsbeschreibung, so wie z.B. Geschlecht, Herkunft, oder sexuelle Präferenz auch.
Die Initiative der Neuen Atheisten will auch keine neue Weltanschauungsgemeinschaft schaffen und andere nicht konvertieren. Die Bewegung des Neuen Atheismus gibt es nur aus zwei Gründen:
1. Atheisten wollen nicht länger diskriminiert und marginalisiert werden. Dass das der Fall ist, zeigt die von Wolf so gescholtene Buskampagne sehr gut. Atheisten müssen nun zeigen, dass das, was sie zu sagen haben, ebenso zu dulden und zu überdenken ist, wie die absurden Ansichten der theistischen Weltanschauungsgemeinschaften.
2. Wahnsinnige Ideologien aller Couleur müssen entlarvt und hemmungslos bloßgestellt werden, denn sie sind es, die über die letzten Jahrtausende Milliarden Lebewesen im Dienste utopischer Heilsphantasien größtmögliches Unglück bescherten.
Die Neuen Atheisten wissen nicht, was der Menschheit Glück und Frieden bringen wird. Sie wissen nur, dass eine Wahrheit ans Licht muss:
Es gibt keinen „Gott“.
Dies muss überall auf dieser Welt so selbstverständlich gesagt werden dürfen wie „Guten Tag“.
Solange dies nicht der Fall ist und solange Menschen verfolgt, verprügelt und getötet werden, weil sie wissen, dass es keine Götter gibt und das auch öffentlich kundtun, solange braucht es konsequente und mutige Atheisten.
Der Humanistische Verband Deutschlands mit Frieder Otto Wolf an der Spitze will der offenen Auseinandersetzung zwischen Theisten und Atheisten aus dem Weg gehen. Er hat Angst, die geschmiedeten Allianzen und erarbeiteten Bündnisse zu verlieren. Aber eines hat er bereits verloren: einen kompromisslosen Humanismus.
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Mai 9th, 2009 at 07:27
zwaNGSEINWEISUNG : also einfach bei gericht mal diesen zettel abholen. antrag auf amtsärztliche überprüfung…. das kann ein jeder tun.
zettel ausfüllen. ist nur eine a4 seite… name, adresse und kurzer sachverhalt… das darf jede über jeden machen….
resultat:amtsarzt kommt zum hausbesuch, bei verweigerung auch mit den piggywiggys und letztendlich einweisung in die psychiatrische notaufnahme….
is gar nicht schwer
Mai 22nd, 2009 at 01:07
full ACK