Menschen denken, sie könnten mit ihrer Religion diese Dinge entschuldigen. Das können sie aber nicht
August 28th, 2008
In Ihrem normalen Leben sind Sie also nicht religiös?
Überhaupt nicht. Ich bin Agnostiker oder noch etwas Stärkeres. Religion halte ich für sehr gefährlich. Ich kann zwar verstehen, dass Menschen etwas brauchen, um sich festzuhalten, aber Religion ist nicht das Richtige. Je mehr ich gereist bin und je mehr Religionen ich kennen lernte, desto gefährlicher erschienen sie mir. Der Buddhismus ist noch die ruhigste und logischste von allen. Aber auch da gibt es Korruption, Gewalt, Missbrauch an Frauen und Kindern. Menschen denken, sie könnten mit ihrer Religion diese Dinge entschuldigen. Das können sie aber nicht.
Der Krimiautor Colin Cotterill im Stern Interview
Leszek Kolakowski – »Falls es keinen Gott gibt – Die Gottesfrage zwischen Skepsis und Glaube«
August 28th, 2008
In seinem Beitrag zur Debatte um Richard Dawkins’ »Der Gotteswahn« bringt der polnische Philosoph und Historiker wissenschaftliche Rationalität und ethisches Denken in einen faszinierenden und spannenden Dialog.
Was sind die ethischen Konsequenzen einer rein materiellen und materialistischen Weltsicht? Leszek Kolakowski hält das Gespräch zwischen Skeptikern und Gläubigen offen und lädt ein, die wichtigen Fragen heutigen Denkens und heutiger Praxis neu zu sehen: »Die Frage, was für uns wirklich oder unwirklich ist, entscheidet sich im praktischen und nicht im philosophischen Engagement; das Wirkliche ist, wonach die Menschen sich wirklich sehnen.« Leszek Kolakowski (81) ist polnischer Philosoph, Historiker der Philosophie und Publizist.
ad hominem
August 25th, 2008
Gotteswahn ist offenbar kulturell bedingt
August 25th, 2008
In einer Ost-West-Vergleichsstudie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum fand man heraus, dass etwa 30% der Schizophrenen in Westdeutschland (Regensburg) unter einem religiösen Wahn litten, während dies in Ostberlin nur etwa 10% waren. Die Autoren schlußfolgern, dass
Das würde bedeuten, dass es offenbar keine genetische Veranlagung für Gotteswahn gibt. Die Antezedenzien des Problems wären also z.T. durch Aufklärung und Bildung lösbar.
Lieber Herr Dr. Blume,
August 24th, 2008
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort auf meine nicht weniger langen Ausführungen, die mit einem lächerlichen Zitat Ihrerseits begannen.
Sie hatten in Ihrem Ursprungspost einen Rabbi angeführt, der meinte, wenn man “G-tt” (hübsch auch dieser bigotte Versuch der Vermeidung jeder Benennung) nur anbeten wolle, wenn man ihn mit seinen Sinnen wahrnehmen könne, dann käme dies der Anbetung eines Götzen gleich.
Es ist natürlich offensichtlich, dass das Unsinn ist. Ob ich meine Frau, die tatsächlich existiert, oder ein Bildnis irgendeiner Frau anbete, ist ein unübersehbarer Unterschied. Und jeder vernünftige Mensch würde von mir z.B. Beweise dafür verlangen, dass seine Frau von mir schwanger ist, er selbst Krebs im Endstadium hat und 2.000.000 $ Schulden.
BEWEISE.
Warum werden keine Beweise für so weitreichende Dinge, wie bestimmte Grundlagen moralisch-ethischer Entscheidungen gefordert? Warum werden keine Beweise für die Nützlichkeit der Ausgabe von Millionen von Steuergeldern für die Besoldung von Kirchenpersonal gesucht? Warum keine Beweise für die Grundlagen des staatlichen Religionsunterrichts?
Und wie ist das übrigens mit den 100 Euro, die Sie mir schulden?
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Faith Healing
August 24th, 2008
Das ist Wahnsinn
August 23rd, 2008
Wenn es zu der Sache religiösen Wahnsinns kommt, stellt man sich oft die Frage, gehts eigentlich noch verrückter? Warum sind diese Leute eigentlich noch nicht in stationär psychiatrischer Behandlung? Wer nimmt so etwas schon wirklich ernst? Das kann einfach nicht wahr sein. Sowas glaubt doch kein Mensch.
Leider nein. 18.000 Mitglieder der Cornerstone Church im texanischen San Antonio glauben den Worten eines der einflussreichsten Evangelikalen in den USA.
John Hagee hat 2005 ein Buch veröffentlicht, in dem er beschreibt, wie in einer nicht allzu fernen Zukunft Israel von Russland und den muslimischen Ländern angegriffen wird. In diesem Krieg kämpft u.a. auch das Oberhaupt der Europäischen Union als Antichrist gegen Truppen der Briten und der Amerikaner, wonach Jesus auf die Erde zurückkehrt sein ewiges Königreich in Jerusalem errichtet.
600.000 Menschen haben dieses Buch bereits gekauft.
Hagee befürwortet die Todesstrafe, die er auf seiner Website eindeutig verteidigt. Das christliche Gebot “Du sollst nicht töten!” steht für ihn nicht in Widerspruch zu seinen politischen Ansichten. Die Bibel fordere im Alten Testament mehrfach die Todesstrafe für verschiedene Vergehen. Außerdem, so Hagee, müsse man das Gebot mit “Du sollst nicht morden!” übersetzen. Die Todesstrafe sei als Tötung und nicht als Mord zu verstehen, da sie nicht aus einer böswillige Absicht heraus verhängt wird.
Hagee ist der Ansicht, dass der Hurrikan Katrina eine Strafe Gottes für homosexuelle Ausschweifungen in New Orleans war. Und John McCain der republikanische Präsidentschaftskandidat, sagte bei einer gemeinsamen Veranstaltung, dass er stolz sei, die Unterstützung John Hagees genießen zu dürfen.
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A short history of Atheism
August 23rd, 2008
Watch Atheism: A Rough History of Disbelief – Part I in Bildung | View More Free Videos Online at Veoh.com
Presseschau III/08
August 22nd, 2008
“Today, atheism is big business with the success of books like The God Delusion. If you want to get ahead, be a heretic! Something, however, has been lost. Say the word “atheist” 100 years ago and it conjured up a vision of sexy, freewheeling rebels celebrating life, love and creativity in their rejection of a higher power. Say it now and a vision of fun-hating killjoys, desperately scared that somewhere a Christian is having a good time by singing lustily in church on a Sunday morning, comes to mind. And, sadly, the alleged “humanist morality” never happened – to this day, 80% of all unpaid and unself-interested voluntary and charity work is faith-driven.”
writes Julie Buchill in the guardian
“The Bible says that the “beginning of wisdom is the fear of the Lord.” It reminds me of the conversation between God and the scientist. The scientist bets God that he can create a human being just like God did in Genesis. God agrees to the challenge, but reminds the scientist that he must create his human with his own skill. The scientist, with a smug look on his face, bends down, collecting a small hand full of dirt to begin making his human. God interrupts him, smiling, and says, “Not so fast, make your own dirt.” “
writes Peggy Dekay in newsandtribune.com
“Als ich neulich unser Auto von der Inspektion abholen ging, traf ich an der Bushaltestelle einen alten Kollegen aus der Schul- und Drogenzeit. Die Jahre waren nicht gut zu ihm gewesen und er sah aus, als wäre er noch immer gut dabei. Irgendwann kam die unvermeidliche Frage: „und, was machst du?“, eine absolute Steilvorlage für ein evangelistisches Gespräch: „ich habe mich vor zehn Jahren bekehrt, Jesus hat mich von Drogen frei gemacht und jetzt bin ich Pastor bei den Jesus Freaks“, sagte ich – nicht. Und er fragte nicht nach, was das mit Jesus soll, übergab ihm nicht gleich an der Bushaltestelle sein Leben und ich habe ihn auch nicht am selben Vormittag in der Ruhr getauft. Statt dessen sagte ich „äh, ich also, ich mache…“ und er vervollständigte meinen Satz „…mal dies, mal das, wie wir alle“, verabschiedete sich und ging weiter. Mist!”
schreibt Storch in einem Blogeintrag
“Denn inzwischen hat es Europas Christenheit gar mit einem »aggressiven missionarischen Atheismus« zu tun, wie ihn der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper ausgemacht hat. Auch der britische Philosoph John Gray sorgt sich in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«: In den westlichen Ländern agiere derzeit »ein missionarischer Atheismus, wie es ihn seit viktorianischen Zeiten nicht mehr gegeben hat«. Und der ebenfalls britische Literaturprofessor Terry Eagleton sekundiert ihm in der »Zeit« mit der Feststellung, dass »die westliche Kultur Gefahr läuft, in einer heillosen Mischung aus moralischem Relativismus, politischem Pragmatismus und philosophischem Skeptizismus zu versinken«.”
schreibt Ingolf Bossenz im Neuen Deutschland
Die Zahl der Amish hat sich in den USA in den vergangenen 16 Jahren fast verdoppelt, die christlich-fundamentalistische Religionsgruppe zählt mittlerweile etwa 231.000 Mitglieder. Die Expansion wird vor allem auf die großen Familien zurückgeführt, im Durchschnitt hat eine Amish-Familie fünf Kinder.
Weil ein katholischer Priester einem schwulen Paar seinen Segen gab, muss er sein Amt als Dekan abgeben – die gesegneten Partner sind bestürzt.
Der Grünen-Vorschlag, die staatliche Bezahlung von Bischöfen zu streichen, stößt bei der CSU auf Entsetzen: Ministerpräsident Beckstein wähnt einen Angriff auf die christliche Leitkultur – Generalsekretärin Haderthauer unterstellt den Grünen Kirchenfeindlichkeit.
schreibt die ZEIT über die schleichende Entchristianisierung Bayerns